Stadionbau für den FC Carl Zeiss Jena
HABAU Deutschland hat im Mai 2021 den Zuschlag für den Neubau der dreiseitigen Tribünenanlage des Stadions in Jena erhalten.
Unser Bauleiter Jürgen Kunath geht bereits seit Juni mit seinem Team vor Ort motiviert an dieses lokale Prestigeprojekt in Thüringen heran:
„Wir sind für die Fertigung, Lieferung und Montage von Stahlbetonfertigteilen verantwortlich. Ein nicht ganz einfacher Job, da die Montage der Tribünen nur von den Außenseiten möglich ist und der Spielbetrieb des Stadions während der Bauarbeiten bestehen bleibt. Die besondere Herausforderung liegt darin, die zulässigen Toleranzen von Betonbau und Stahlbau des Dachs in Übereinstimmung zu bringen.“
Im Rahmen unserer Forschungskooperationen begleiteten der Leiter Forschung und Entwicklung von HABAU Deutschland Marcel Keilholz zusammen mit Bauleiter Jürgen Kunath und Andreas Kuhn, dem Geschäftsführer der EAS Betriebsgesellschaft des Stadions, im August 2021 Studierende und Kollegen von Dr.-Ing. Stefan Käseberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betonbau der HTWK Leipzig. Ebenso waren einige interessierte Studentinnen und Studenten der Hochschule Nordhausen sowie der Universität Erfurt bei unserer Führung über den Jenaer Stadionbau dabei, wie Marcel Keilholz berichtet:
„Wir besuchten die Baustelle mit dem Ziel, die Arbeitsabläufe und Systematiken bei der Errichtung von konstruktiven Stahlbetonfertigteilen den Studierenden und dem Team rund um Dr.-Ing. Käseberg näherzubringen.“
Die Besucherinnen und Besucher bekamen einiges zu sehen, denn die Zahnbalken für die Auflage der Tribünenstufen des zukünftigen Stadions wurden an diesem Tag errichtet.
Bauleiter Jürgen Kunath erläuterte Einzelheiten zur Produktion, dem Transport und der Montage der Stahlbetonfertigteile. Für Dr.-Ing. Käseberg und seine Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Studierende war dies eine perfekte Möglichkeit, praxisnah noch mehr über die Montage von Fertigteile zu erfahren und dies in den Lern- und Forschungsprozess der HTWK Leipzig weiterzugeben.
Andreas Kuhn von der EAS erläuterte die Einzelheiten rund um den Bau des Stadions:
„Die Membranfassade soll der Blickfang werden! So etwas wurde bisher nur in WM-Stadien in Qatar und Rio verbaut. Außerdem wird ein Teil des alten Stadions bestehen bleiben. Die bestehende Westtribüne wird durch drei neue Tribünen im Süden, Osten und Westen des Spielfeldes ergänzt. Im Ostbereich wird ebenfalls die neue Haupttribüne mit einem neuen Funktionsgebäude errichtet.
Das erneuerte Stadion erfüllt nach dem Umbau die nötigen Sicherheitsbedingungen der zweiten oder drittenBundesliga. Es werden neue komfortable Sichtlinien in allen Bereichen eingebaut. Zwei große LED-Wände bieten außerdem überall optimale Sicht. Im neuen Stadium wird ein barrierefreier Zugang eingerichtet. So haben endlich alle Menschen die Chance, das Stadion nutzen zu können.“
Dabei geht es bei weitem nicht nur um Fußball. Das Ernst-Abbe-Sportfeld ist für jegliche Arten von Veranstaltungen eine optimale Anlaufstelle. Es können zukünftig zum Beispiel Hochzeiten, Geschäftsmeetings, große Aktionärsveranstaltungen, Abibälle oder auch Konzerte stattfinden. Die Infrastruktur rund um das Stadion wird erneuert, die Verkehrsanbindung verdichtet und die Parkflächen vergrößert.
Auch Wünsche der Fans vom Heimatverein FC Carl Zeiss Jena wurden bei der Planung berücksichtigt. Das T-Gebäude des Stadiums sollte erst abgerissen werden. Die Fans aber setzten sich dafür ein und finanzieren den Umbau selbst. Das T-Gebäude hinter der Nordtribüne wird zum neuen Anlaufpunkt der Fans und beherbergt nach dem Umbau den neuen Fanshop und das Vereinsmuseum.
„All dies bietet die Grundlage für hochklassige Veranstaltungen und einen perfekten Ort für den Fußballsport in Jena und ganz Thüringen.“
Andreas Kuhn erklärte ebenfalls, dass das Thema der Nachhaltigkeit eine große Rolle beim Umbau und der Gestaltung des neuen Stadions spielt. CO2-neutral lautet die engagierte Zielsetzung!
HABAU Deutschland will künftig bei der Produktion, dem Transport und der Montage nur so viel CO2 wie nötig zu verbrauchen, um unsere Umwelt zu schützen.
Wir befassen uns in verschiedenen Forschungsprojekten mit Technologien und neuen Produkten, um den CO2-Verbrauch zu reduzieren. Insbesondere der Einsatz von Betonrecyclat und die Systematik der Betonreduktion durch Carbonbeton spielen dabei eine wichtige Rolle.